Scanner und Hochsensibel – Leben in Freiheit

Hi, ich bin Cara. Ich bin vom Persönlichkeitstyp her ein Scanner. Und ich bin hochsensibel. Was das genau bedeutet und was das für mich bedeutet? Nun, kurz gesagt bedeutet es ganz, ganz, ganz viele Schuldgefühle. Es bedeutet immer zu glauben, dass ich falsch bin. Es bedeutet ambivalente Gefühlswelten. Und nach viel Aufklärung und Wissenszuwachs bedeutet es Akzeptanz. Diese Akzeptanz führt dann in eine unglaubliche innere Freiheit. Und dann bedeutet es Schritt für Schritt zu lernen, authentisch zu leben, die äußeren Gegebenheiten so zu gestalten, dass es zu mir passt. Und das ist wohl die lebenslange Herausforderung. Und es ist eine unglaubliche, bunte, übersprudelnde Reise der Freiheit und der Freude!

Ich kann nun aus vollem Herzen sagen, dass ich wunderbar geschaffen bin. Ich bin voller einzigartiger Fähigkeiten und Denk- und Gefühlswelten. Ich passe in kein Schema. Und ich bin gut, so wie ich bin. Schritt für Schritt darf ich lernen MEIN WAHRES LEBEN zu leben. Das Leben, bei dem ich wirklich sein kann. Und das ist ein gutes Leben.

Dorthin zu kommen, war ein langer und schwerer Weg. Am auffälligsten war wohl von Anfang an meine Hochsensibilität. Ich habe schon als kleines Kind Sachen anders und viel intensiver wahrgenommen. Ein Rollkragenpullover hat mir oft das Gefühl gegeben, dass ich nicht atmen kann. Wenn ich das geäußert habe, dann wurde geschaut, ob der Rollkragen zu eng ist und mir dann gesagt, dass der Rollkragen weit genug sei und ich gut atmen könnte. So stand ich nun da. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass ich nicht gut atmen kann, dass der Rollkragenpullover zu eng sei. Die Außenwelt hat mir gesagt, dass er weit genug ist. Ich dachte, ich würde das falsch wahrnehmen. So habe ich gelernt, mich an den Reaktionen der Außenwelt zu orientieren, weil meine Gefühle ja offensichtlich falsch seien.

Obwohl ich unglaublich viele Gefühle hatte, hatte ich immer weniger Zugang zu ihnen. Und die Gefühle haben einen großen Teil meiner Selbst ausgemacht. So hatte ich lange keinen Zugang zu mir selbst und dachte, dass ich falsch sei. Ich bin immer noch dran, wieder Vertrauen in mich selbst und meine Wahrnehmung zu bekommen. Doch ich weiß nun: meine Gefühle sind gut und richtig. Sie sind real.

Das ist ein kleiner Teil von dem, was mit Hochsensibilität einher geht. Mehr dazu werde ich in den nächsten Beiträgen ausführlicher schreiben, ebenso wie eine Einführung zu Hochsensibilität.

Ich bin ein Scanner. D.h. ich habe viele Träume und Vorstellungen. Ich bin in vielen Bereichen gut und interessiert. Die Vorstellung, mein Leben lang ein und dieselbe Sachen machen zu müssen, ist für mich eine Katastrophe. Wörter und Phrasen, die einem von der Gesellschaft entgegen prallen sind dabei „sprunghaft“, „kann sich nicht entscheiden“, „unzufrieden“, „mangelndes Durchhaltevermögen“, „will auf allen Hochzeiten tanzen“, „gibt auf“, „Versager“, „denkt, etwas Besseres zu sein“ und viele mehr. Auch diesen Schuh habe ich mir, brav wie ich bin, jahrelang angezogen. Aber nun kenne ich die vielen, vielen Vorteile meiner Persönlichkeit. Ich kenne auch die Nachteile und Schwierigkeiten. Innerlich bin ich frei – endlich frei! Und ich bin dran, Stück für Stück, meine äußere Umwelt so zu gestalten, dass ich ICH sein kann – ohne mich zu verbiegen und ohne die Stimme der Gesellschaft im Kopf.

Ein Scanner zu sein ist ein absolutes Abenteuer. Mehr zu diesem Persönlichkeitstyp und meinem Leben als Scanner findet ihr in den kommenden Beiträgen.

Erzähle mir, hast du schon einmal von diesen beiden Bereichen gehört? Hochsensibilität und Scanner? Was sind deine Erfahrungen?

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